Über 200 Teilnehmer*innen aus 3 Ländern
Mehr als 200 internationale Teilnehmer*innen folgten der Einladung der Obleute der Pensionsversicherung (PV) Andreas Herz, MSc und Peter Schleinbach sowie Generaldirektor Dr. Winfried Pinggera, Generaldirektor-Stellvertreterin Mag.a Canan Aytekin und Chefärztin Dr.in Monika Mustak-Blagusz, MBA, zum 1. DACH-Symposium für Psychokardiologie.
Die zweitägige Veranstaltung brachte renommierte Mediziner*innen und Expert*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, um die Entwicklung von psychokardiologischen Rehabilitationsprogrammen in den letzten Jahren zu beleuchten und einen aktuellen Abriss über die Erfolge dualer Reha-Ansätze zu vermitteln.
Psychokardiologie: Fachvorträge & Praxisberichte
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt es häufig auch zu seelischen Belastungen. Im Rahmen der psychokardiologischen Rehabilitation wird speziell auf psychische Auswirkungen in Folge von Herzerkrankungen eingegangen, um die Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben zu fördern
Im Unterschied zur klassischen kardiologischen Rehabilitation liegt der Fokus auf der psychischen Genesung. Auf dem Programm stehen neben der kardiologischen Diagnostik und einer medizinischen Trainingstherapie regelmäßige psychologische bzw. psychotherapeutische Einzelgespräche oder Gruppentherapien. Zudem gibt es Schulungen zu Krankheitsbewältigung, Psychosomatik, Stressbewältigung oder zum Erlernen von Entspannungstechniken.
Die Pensionsversicherung startete 2019 ein wissenschaftlich begleitetes Rehabilitationsprojekt zum Schwerpunkt Psychokardiologie im Reha-Zentrum Felbring. Unter der Leitung des nunmehr emeritierten Ärztlichen Leiters Dr. Johannes Mikl wurde ein individualisiertes Rehabilitationsprogramm aufgebaut, das von einem hochspezialisierten Team umgesetzt wird. Es besteht aus Fachärzt*innen, Psychiater*innen, Physio-, Psycho-, Ergo-, sowie Musiktherapeut*innen, die die Teilhabeziele der Patient*innen begleiten.
Aktuelle Studien, Herausforderungen & Erkenntnisse
Generaldirektor Dr. Winfried Pinggera, Generaldirektor-Stellvertreterin Mag.a Canan Aytekin und Chefärztin Dr.in Monika Mustak-Blagusz, MBA, eröffneten das DACH-Symposium.
In seiner Rede betonte Dr. Pinggera die Bedeutung von Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge im österreichischen Sozialsystem: „In den letzten 15 Jahren ist das Bewusstsein über den Zusammenhang von physischen und psychischen Erkrankungen zunehmend ins Zentrum gerückt. Als größter Anbieter medizinischer Rehabilitationsleistungen in Österreich – mit 17 eigenen Reha-Zentren und mehr als 150 Vertragspartnern – ist es unsere Aufgabe psychische Behandlungen bei allen Indikationen verstärkt mitzunehmen.“
Prof. Dr. Christian Albus, FESC, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln, ging zu Beginn auf aktuelle Studien sowie Herausforderungen und Erkenntnisse aus psychokardiologischen Programmen ein. Prof. Dr. med. Volker Köllner, Abteilung Verhaltenstherapie & Psychosomatik am Rehazentrum Seehof der DRV Bund und Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation der Charité, und Dr. Johannes Mikl gingen in Folge auf den Aufbau und die Umsetzung der psychokardiologischen Rehabilitation in ihren Reha-Zentren ein.
Der zweite Tag des Symposiums setzte Schwerpunkte auf kardial-induzierte psychische Erkrankungen und duale Rehabilitationsprogramme, unter anderem mit einem Vortrag von Priv.-Doz.in Dr.in Mag.a Karin Meng, AG Rehabilitationswissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Universitätsklinikums Würzburg. Wie wichtig Kooperation innerhalb des Sozialsystems ist, zeigte der Vortrag von Helmut Bundschuh, Vereinsgründer und 1. Vorsitzender des Vereins „Herz ohne Stress“.
Psychokardiologie & Gendermedizin
Seit Mai 2025 bietet auch das Reha-Zentrum Bad Tatzmannsdorf eine psychokardiologische Rehabilitation an und erweiterte den Schwerpunkt um die Spezialisierung auf Gendermedizin. Dabei fließt die unterschiedliche Betrachtung der geschlechtlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen in die Therapien ein.
In ihrem Vortrag ging Univ.-Prof.in Dr.in Jeanette Strametz-Juranek, Ärztliche Leiterin des Reha-Zentrums Bad Tatzmannsdorf, auf die genderspezifischen Unterschiede im Umgang mit kardiologischen Erkrankungen, demografische Herausforderungen in der Frauenmedizin und spezielle Behandlungen wie die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie (Broken-Heart-Syndrom) ein.
Highlights: Posterpreis & Podiumsdiskussion
Im Vorfeld des DACH-Symposiums schrieb die Pensionsversicherung einen Posterpreis aus. Der 1. Platz ging an Dr.in Alexa Alica Kupferschmitt für das Poster mit dem Titel „Faktoren für Symptome einer Anpassungsstörung in der psychokardiologischen Rehabilitation - Was wiegt schwerer? Die eigene Erkrankung, berufliche Belastungen oder private Konfliktthemen?“.
Den Abschluss des Symposiums bildete die Podiumsdiskussion unter der Moderation von Chefärztin Dr.in Monika Mustak-Blagusz, MBA. Die Diskussion endete mit dem klaren Bekenntnis zur transdisziplinären Zusammenarbeit und der Notwendigkeit, duale Rehabilitationsprogramme weiter auszubauen.
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Stand: 15. Oktober 2025