Forschungsprojekte: Hände setzen große Puzzleteile zusammen

Projekte aus
der Reha-Forschung

Hier erhalten Sie einen Einblick in einige Forschungsprojekte der Pensionsversicherung (PV).

Inhalt

Rehabilitation bei
TakoTsubo-Patient*innen

Status: laufend

Die Forschungsabteilung arbeitet bei diesem Projekt mit dem Reha-Zentrum Bad Tatzmannsdorf zusammen.

Um die Höhen und Tiefen des Alltags zu bewältigen, braucht man eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber psychischem Stress. Diese Fähigkeit nennt man „Resilienz“. Resilienz spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Vorhersage von Krankheiten sowie bei der sozialen, beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe. Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden oft mit plötzlichen (z. B. Todesfall, Verlust des Arbeitsplatzes) oder langanhaltenden (z. B. posttraumatische Belastungsstörungen) Stressbelastungen in Verbindung gebracht

Besonders die TakoTsubo-Kardiomyopathie, aber auch akute herzbedingte Ereignisse (z. B. Herzinfarkt), können durch Stress ausgelöst werden. Bei der medizinischen Rehabilitation werden die persönlichen Lebensumstände der Rehabilitand*innen berücksichtigt. Insbesondere die psychologische Betreuung, einschließlich der Stärkung der Resilienz, kann für Rehabilitand*innen mit TakoTsubo-Kardiomyopathie sehr nützlich sein.

Das Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit eines spezifischen Resilienz-Trainings im Rahmen eines stationären Phase II Rehabilitationsaufenthaltes im Reha-Zentrum Bad Tatzmannsdorf zu untersuchen. Die Studie soll überprüfen, ob die Rehabilitation einen positiven Effekt auf die persönliche Resilienz von Rehabilitand*innen mit TakoTsubo-Kardiomyopathie bzw. Rehabilitand*innen nach akuten herzbedingten Ereignissen hat.

Rehabilitation bei
CED-Patient*innen

Status: abgeschlossen

Diese Studie wurde in den Jahren 2021 bis 2024 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Forschungsabteilung und dem Reha-Zentrum Bad Aussee durchgeführt.

Ziel der Studie ist es, den Rehabilitationserfolg für Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa) zu untersuchen. Hierfür wurden sowohl medizinische Parameter als auch subjektive & teilhabebezogene Parameter – wie die krankheitsspezifische Belastung, die subjektive Arbeitsfähigkeit, die gesundheitsbezogene Lebensqualität und psychische Beeinträchtigungen – herangezogen.

Von Interesse ist, wie sich diese über den Verlauf der Rehabilitation verändern. Hierfür wurden rund 200 Patient*innen im Zuge ihrer Rehabilitation rekrutiert und die so gewonnenen Daten anschließend ausgewertet und interpretiert. Aktuell wird eine Publikation der Ergebnisse in einer internationalen Fachzeitschrift vorbereitet.

Forschungsagenda
Angewandte Reha-Forschung

Status: abgeschlossen

Die von 2021 bis 2023 erarbeitete Forschungsagenda dient dazu, prioritäre Forschungsinteressen in der Rehabilitation strukturiert aufzuzeigen. Auf Grundlage von internationaler Fachliteratur und Expert*innenwissen (z. B. Interview, Delphi-Befragung) von Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und Verwaltungskräften in der Rehabilitation aus dem DACH-Raum wurde die Forschungsagenda (PDF, 2 MB) erarbeitet.

Insgesamt wurden 116 konkrete Forschungsinhalte identifiziert und bewertet. Diese konnten mit schrittweise steigendem Abstraktionsniveau in 31 Forschungsthemen, 11 Forschungsfelder und die 4 übergeordneten Forschungsbereiche Individuum, Intervention, Interdisziplinäre Forschung und Institution eingeteilt werden.

Die Ergebnisse des Projekts wurden am „33. Reha-Wissenschaftlichen Kolloquium“ der Deutschen Rentenversicherung Bund im März 2024 in Bremen präsentiert. Eine Kurzfassung findet sich im Tagungsband auf den Seiten 572-574. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist in Vorbereitung.

Evaluation
psychokardiologische Rehabilitation

Status: abgeschlossen

Diese Studie wurde in den Jahren 2021 bis 2023 im Rahmen einer Kooperation der Forschungsabteilung mit dem Reha-Zentrum Felbring durchgeführt.

Ziel der Studie war es zu prüfen, wie sich ein spezielles psychokardiologisches Rehabilitationsprogramm auf die Gesundheit und die berufliche Teilhabe von Menschen auswirkt, die sowohl eine Herzerkrankung als auch eine psychische Erkrankung haben. Um Veränderungen der psychischen Belastung und Lebensqualität der Betroffenen während und nach der Reha zu analysieren, kamen speziell entwickelte Fragebögen zum Einsatz.

Die Ergebnisse der Studie zeigen u. a. auf, dass herzbezogene Ängste und psychische Belastungen während der Rehabilitation deutlich reduziert werden können. Diese positiven Resultate konnten auch in einer Befragung, die 6 Monate nach der Rehabilitation durchgeführt wurde, bestätigt werden. Die Studie wurde Ende 2023 abgeschlossen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist in Vorbereitung.

Evaluation
Telerehabilitation PV RehaTRAIN®

Status: abgechlossen

Diese Studie wurde in den Jahren 2021 bis 2022 im Rahmen einer Kooperation der Forschungsabteilung mit dem Zentrum für ambulante Rehabilitation Graz  sowie den Reha-Zentren Bad Schallerbach und Weyer durchgeführt.

Das Ziel der Studie war die Überprüfung der Benutzer*innenfreundlichkeit und Zuverlässigkeit des neu entwickelten Telerehabilitations-Programms PV RehaTRAIN® bei seinem ersten Testeinsatz. Dafür wurden teilnehmende Rehabilitand*innen des Programms sowie Mitglieder des Reha-Teams als Erstnutzer*innen der Telerehabilitation mittels verschiedener Methoden (z. B. Fokusgruppeninterviews, Fragebögen) zu ihren Erfahrungen befragt. 

Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine gute Benutzer*innenfreundlichkeit und damit eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem neuen Telerehabilitations-Programm. Weiters wurden aus der Studie wichtige Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Programms – als Ergänzung zu traditionellen Behandlungsformaten in der Rehabilitation – abgeleitet.

Die Ergebnisse der Studie wurden 2023 im Rahmen des „32. Reha-Wissenschaftlichen Kolloquiums“ der Deutschen Rentenversicherung Bund in Form einer wissenschaftlichen Posterpräsentation vorgestellt. Eine Kurzfassung finden Sie im Tagungsband auf Seite 65-66. Ein wissenschaftlicher Artikel mit den Ergebnissen der Studie wurde 2024 in der Fachzeitschrift International Journal of Health Professions veröffentlicht.

Rehabilitation bei
Post-COVID-19-Patient*innen

Status: abgeschlossen

Diese Studie wurde im Jahr 2022 im Rahmen einer Kooperation der Forschungsabteilung und dem Reha-Zentrum Weyer durchgeführt.
Zielsetzung dieser Studie war es nachzuweisen, welche Auswirkungen eine individualisierte Lungenrehabilitation auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Post-COVID-19-Patient*innen hat.

Zu diesem Zweck wurden Behandlungsdaten von rund 700 Patient*innen statistisch ausgewertet und interpretiert, die zwischen 2020 und 2022 eine solche Rehabilitation absolviert haben. So konnte gezeigt werden, dass die Patient*innen nach ihrer Rehabilitation im Durchschnitt körperlich deutlich leistungsfähiger wurden und von einer höheren Lebensqualität berichteten.

Die Ergebnisse der Studie wurden 2023 im Rahmen des „32. Reha-Wissenschaftlichen Kolloquiums“ der Deutschen Rentenversicherung Bund in Form einer wissenschaftlichen Posterpräsentation vorgestellt. Eine Kurzfassung findet sich im Tagungsband auf den Seiten 421-423. Ein wissenschaftlicher Artikel mit den Ergebnissen der Studie wurde in der Fachzeitschrift Journal of Rehabilitation Medicine (JRM) veröffentlicht.

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