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PVA unterstützt ehemalige Corona Erkrankte am Weg zurück

Rehabilitationszentrum Hochegg ©PVA

Rehabilitation in Hochegg soll auch wissenschaftliche Aufschlüsse bringen.

Mehr als 24.000 Menschen in Österreich sind mittlerweile positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet. Mehr als 260 Personen befanden sich im April 2020 gleichzeitig in intensivmedizinischer Behandlung. Auch derzeit befinden sich Personen aufgrund der durch das Virus ausgelösten Krankheit COVID-19 auf einer Intensivstation. Die bei dieser Krankheit längere durchschnittliche Verweildauer auf der Intensivstation und die damit einhergehende lange Beatmungsdauer, bringt einen hohen Rehabilitationsbedarf bei den Patientinnen und Patienten mit sich.

Im Rehabilitationszentrum der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) in Hochegg werden daher diese Patientinnen und Patienten seit Juni betreut. „Bei der Rehabilitation ehemaliger an Corona-Virus erkrankten Personen wird der therapeutische Schwerpunkt auf die Bereiche Atemtherapie und Atemmuskeltraining gelegt. Zusätzlich kommt auch die in der herkömmlichen Lungentherapie angewandte Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining zum Einsatz, nachdem die Patientinnen und Patienten während der Zeit auf der Intensivstation sowohl Atmungsmuskelmasse als auch Skelettmuskelmasse eingebüßt haben“, berichtet Dr. Roland Winkler, ärztlicher Leiter des Rehabilitationszentrums Hochegg im Rahmen eines Pressegesprächs. Bisher haben 35 Personen eine solche Rehabilitation absolviert.

Ein Großteil der Patientinnen und Patienten kommt aus Wien und Niederösterreich. Rund 80 Prozent der bisher teilnehmenden Personen war männlich. „Es sind nicht nur Ältere, die einen so schweren Verlauf der Krankheit hatten, dass sie auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Das Durchschnittsalter liegt bisher bei 58,5 Jahren. Auch junge sehr sportliche Menschen ohne jegliche Vorerkrankungen waren bereits in Hochegg auf Rehabilitation“, berichtet Winkler.

„Die Erfahrungen mit den ersten Patientinnen und Patienten zeigen, dass oftmals auch andere Organe als die Lunge nach überstandener Krankheit angegriffen sind. Alle bisher aufgenommenen Personen mussten zunächst auf der Bettenstation aufgenommen werden. Nach drei bis vier Wochen Rehabilitation zeigt sich aber eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes“, so Winkler.

Dr. Martin Skoumal, Chefarzt der PVA, betont die Bedeutung der Rehabilitationszentren, gerade auch in herausfordernden Zeiten. „Neun der 15 stationären Rehabilitationszentren der PVA blieben auch während des Lockdowns geöffnet, um als Notspitäler zu fungieren. Dieses Angebot steht auch bei einer eventuellen zweiten Welle zur Verfügung“, so Skoumal. „Mit der Rehabilitation ehemaliger Corona-Erkrankter unterstützen wir die möglichst rasche Genesung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit dieser Patientinnen und Patienten. Gerade nach einem längeren Aufenthalt auf einer Intensivstation ist die Verbesserung des Allgemeinzustandes durch eine Rehabilitation nahezu unumgänglich“, sagt Skoumal.

Neben der Verbesserung des Allgemeinzustandes für die einzelnen Patientinnen und Patienten werden in Hochegg auch wissenschaftliche Studien im Zuge der Rehabilitation durchgeführt. Damit soll die Wirkung der Rehabilitation für diese neuartige Krankheit auch wissenschaftlich untermauert werden. Weiters soll untersucht werden, ob der Lungenultraschall ein probates Mittel zur Diagnose und Verlaufsbeobachtung der Lungenveränderung ist. „Wir laden alle Patientinnen und Patienten ein, sechs Monate nach der Rehabilitation nochmals zu einem Heilverfahren zu kommen, um auch längerfristige Veränderungen und Verbesserung messen zu können“, erklärt Winkler.

Zuletzt aktualisiert am 19. August 2020